Montag, 13. September bis Freitag, 17. September 2021
Das Lager Gurs im Südwesten Frankreichs wurde vor dem 2. Weltkrieg von der französischen Regierung für Flüchtlinge und Kämpfer des Spanischen Bürgerkriegs errichtet, die nach dem Sieg Francos nach Frankreich geflüchtet waren. Es bestand aus 400 primitiven Holzbaracken und war mit einem unüberwindbaren Stacheldrahtzaun umgeben.
Nach der Niederlage Frankreichs gegen das nationalsozialistische Deutsche Reich wurden im Jahr 1940 viele Juden aus Südwestdeutschland dorthin verschleppt. Das Lager wurde nicht vom NS-Regime unmittelbar betrieben, sondern in dessen Auftrag von der mit NS-Deutschland kollaborierenden französischen Regierung in Vichy. Die Verhältnisse waren entsetzlich, viele Inhaftierte starben dort. Im Sommer 1942 wurden viele Gefangene in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.
Unser Projekt will dazu beitragen, dass die nächsten Generationen die schwierige deutsch-französische Geschichte nicht nur kennen, sondern auch die richtigen Schlüsse daraus ziehen: Nie wieder Krieg, nie wieder eine autoritäre, antidemokratische Regierung!
Ein Schwerpunkt ist dabei die Begegnung von Jugendlichen aus Deutschland und Frankreich. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen und durch ehrenamtliches Engagement. Unsere Kooperationspartner sind Château d’Orion (Nouvelle Aquitaine) und Freundeskreis Château d’Orion e.V. Unser Projekt wird maßgeblich von der Baden-Württemberg Stiftung im Rahmen ihres Projekts „Nouveaux horizons“ gefördert.
Ursprünglich wollten wir schon im letzten Jahr unsere Auftaktveranstaltungen in Stuttgart durchführen und auch an 80 Jahre Deportation Deutscher Juden nach Gurs erinnern. Corona hat das verhindert.
September 2021
Jörg Rössig