Was bisher geschah
- Editorial
- September 2024
Die Wahlen zur Nationalversammlung in Frankreich und die Landtagswahlen in Ostdeutschland sind ähnlich ausgefallen. Jeweils rund 30% der Stimmen gingen an rechtsextreme Parteien, wobei die deutsche AFD in der Ablehnung von Menschenrechten und Demokratie offener, brutaler auftritt als der Rassemblement National (RN). Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass Frankreich und Deutschland sehr verschieden sind und dass wir uns nur verstehen können, wenn wir die Unterschiede und deren Ursachen kennen. Jetzt gibt es also mal Gemeinsamkeiten – leider im Schlechten. Auf jeden Fall bedeuten sie, dass wir voneinander lernen können, um es besser zu machen.
In beiden Ländern denken Wissenschaftler, Schriftsteller und Journalisten intensiv darüber nach, warum sich so viele Menschen rechtsextremen Parteien zuwenden, und sie haben auch Antworten. Es geht um die mannigfaltigen Krisen unserer Zeit und wie Politik, Ökonomie und Medien darauf reagieren:
Können die Menschen über die notwendigen Maßnahmen mitentscheiden oder fühlen sie sich entmündigt? Wird ihnen die Freiheit gegeben, sich zu ermächtigen?
Nehmen Politiker und Medien ihre Pflicht ernst, über die Ursachen der Probleme aufzuklären, werden die Menschen als mündige, gleichberechtigte Staatsbürger, als citoyens, behandelt?
Und schließlich: Werden die Folgen der Krisen auf die Schwachen abgewälzt oder herrscht Solidarität, Brüderlichkeit bei ihrer Bewältigung?
Mit diesem Rundbrief möchten wir alle an den deutsch-französischen Beziehungen Interessierte herzlich zu unserem Herbstprogramm einladen.
September 2024
Ralf Kröner
- Rückblick
- September 2024
Im Rahmen des Festivals Terre et Temps / Erde und Zeit
Mitte September haben wir ein deutsch-französisches Jugendtreffen im Béarn, Nouvelle Aquitaine, in der Nähe von Pau und Gurs in Südfrankreich organisiert und durchgeführt. Dieses Jugendtreffen fand im Rahmen des dortigen Festivals „Terre et Temps - Erde und Zeit“ für Kunst und Kultur und die deutsch-französische Freundschaft mit unserem dortigen Partner Château d’Orion statt.
Schüler vom Walther-Eucken Gymnasium aus Freiburg trafen sich mit Schüler*innen vom Lycée Louis Barthou in Pau. Sie besuchten gemeinsam das dortige Musée de la Résistance, und diskutierten über ihre jeweiligen Recherche-Ergebnisse zum Widerstand in Deutschland und Frankreich während des Zweiten Weltkriegs. | |
Die Schüler aus Freiburg stellten außerdem ihre Graphic Novel (BD) „Zukünfte der Erinnerung – EINE REISE NACH GURS“ vor, die die Reise, Erlebnisse und Eindrücke ihrer Schulkameraden aus dem Jahr 2022 in einer jugendgemäßen Art beschreibt und zum Nachdenken anregt. | |
Sie nahmen ebenfalls an Ateliers / Workshops im Maison des Arts in Sauveterre de Béarn mit Schüler*innen aus dem dortigen Collège und der École primaire aus Gurs teil. | |
Ausgehend von französischen Volksliedern der Region erarbeiteten die Schüler*innen gemeinsam mit den zweisprachigen HipHop-Musikern Zweierpasch aus Freiburg eine neue HipHop-Komposition, eine Hymne für das Festival „Terre et Temps“. | |
Diese Hymne wurde von den Jugendlichen am Abend auf der Freilichtbühne in Navarrenx während des Zweierpasch-Konzerts vorgetragen. Sie wurden vom Publikum mit frenetischem Applaus belohnt. | |
Im Rahmen des Festivals haben die Schüler aus Freiburg bei der Gedenkstätte für das Lager Gurs an der Präsentation der Kunst-Installation „RESTLICHT“ mitgewirkt, mit der an die Geschichte des Lagers erinnert wurde. |
- Link zum Programm (oder zu den Unterlagen): hier
- Rückblick
- Juni 2024
In unserem letzten Salon im Juni hatten wir den Journalisten und profunden Kenner Frankreichs und Deutschlands Guillaume Duval eingeladen. Eigentlich wollten wir ganz grundsätzlich über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Länder sprechen. Aber direkt vor dem Salon hatte Europa gewählt mit dem Ergebnis, dass der rechtsextreme Rassemblement National fast ein Drittel der Stimmen bekam. Duval analysierte mittels Landkarten, Diagrammen und viel Sachkunde die Wahl.
In der anschließenden Diskussion ging es um Gründe und Hintergründe dieser Entwicklung.
- Link zur Veranstaltung(en): Frankreich in der Sackgasse?
- Ankündigung
- Mai 2024
- Link zum Flugblatt: hier
Gern würden wir die guten deutsch-französischen Beziehungen loben und uns an ihnen freuen. Leider sind die Verhältnisse nicht so.
Immer wieder staunt man über Reibungen und Missstimmungen zwischen den beiden Ländern und ihren Regierungen. Emmanuel Macron wollte Anfang Mai zusammen mit Olaf Scholz den chinesischen Staatschef im Elysée empfangen. Und wäre es nicht sinnvoll gewesen, Xi Jinping die Wünsche und auch die Kritik der wichtigsten Länder der EU gemeinsam zu vermitteln? Aber das war nicht möglich. Scholz musste dringend nach Litauen, um sich in einen Panzer zu setzen und an einem Manöver der NATO teilzunehmen. Ist das die Aufgabe eines Regierungschefs? Honni soit qui mal y pense!
Um das Staunen und auch den Ärger über solch rätselhafte Vorgänge in Verstehen zu verwandeln, muss man erforschen, was Frankreich und Deutschland trennt und was zu den oft sehr verschiedenen Interessen führt.
In unseren Juni-Salon haben wir daher Guillaume Duval, einen profunden Kenner beider Länder eingeladen. Der langjährige Chefredakteur der Zeitschrift "Alternatives Économiques", Guillaume Duval, hat als Ingenieur mehrere Jahre in der deutschen Industrie gearbeitet. Sein Buch „Modell Deutschland? Nein Danke!“ über die Agenda 2010 (Hartz IV) wurde von Daniel Cohn-Bendit und Alfred Grosser gelobt. In „L'impasse – comment Macron nous mène dans le mur“ (Die Sackgasse, wie uns Macron an die Wand fährt) analysiert er strukturelle Probleme Frankreichs und wie die aktuelle Politik damit umgeht.
Mai 2024
Ralf Kröner
- Link zur Veranstaltung(en): Frankreich in der Sackgasse?
- Rückblick
- März 2024 - Französische Woche
- Link zum Flugblatt: hier
Am Mittwoch, 21. März präsentierte das deutsch-französische Duo Mildred Derenty-Camenen (Piano) und Lena Spohn (Gesang) musikalische Entdeckungen, Lieder deutscher und französischer Komponistinnen im Saal des Institut francais Stuttgart.
Im Gesprächskonzert im Institut Francais boten die beiden Musikerinnen nicht nur wunderschönen Liedgesang mit Klavierbegleitung, sondern berichteten auch über die biographischen Hintergründe der Komponistinnen.
Mildred Derenty-Camenen und Lena Spohn lernten sich im August 2014 im Rahmen des Stipendienprogramms Live Music Now e.V. Stuttgart kennen. Seither veranstalten sie mit großem Erfolg Konzertprogramme in Stuttgart und Region.
In Kooperation mit dem Institut français Stuttgart
- Link zur Veranstaltung(en): Musikalische Entdeckungen – Découvertes musicales
- Rückblick
- März 2024 - Französische Woche
Am Sonntag, 17. März lud Nicolas Rist nachmittags zu einer Runde Brettspiele auf Französisch im Bistro Einstein am Wilhelmsplatz ein.
Ein Dutzend Spieler, spiellustige Franzosen und französisch sprechende Deutsche jeden Alters, hauptsächlich Familien, haben sich getroffen, um gemeinsam alles Mögliche zu spielen: Unlock, Kingdomino, Dixit, Carcassonne...
Unvermeidbar waren ein paar Diskussionen über die Regeln, die nicht überall gleich angewandt werden. Aber man einigte sich schließlich und die Stimmung blieb bis zum Ende fröhlich und freundlich.
- Link zur Veranstaltung(en): Brettspiele auf Französisch – Jeux de plateau en français
- Rückblick
- Februar 2024
- Link zu Zeitungsartikel(n): "De Jean Valjean à Gavroche, Victor Hugo célébré par des élèves français et allemands"
Am Do., 23. Februar führten französische und deutsche Schüler auf der Bühne des Kulturzentrums Château des Rohan in Mutzig bei Strasbourg zwei Szenen nach dem Roman Les Misérables von Victor Hugo in Französisch auf.
Zu Beginn des auf den Roman bezogenen viertägigen Literatur- und Theaterprojekts haben die Schüler zur Vorbereitung auf die Workshops / Ateliers das Solo-Theaterstück VALJEAN gesehen, eine Bearbeitung des berühmten Stoffs durch Christophe Delessart unter der Regie von Elsa Saladin von der Pariser Compagnie Étoile&Cie.
Die Workshops / Ateliers wurden von den professionellen Schauspielern der Compagnie mit Schülern des Lycée Henri Meck in Molsheim und des Kepler-Gymnasiums in Tübingen durchgeführt. Das Theaterprojekt stellte eine hervorragende Gelegenheit für sie dar, die deutsch-französische Zusammenarbeit konkret zu leben und zu erleben.
Aussage des Schülers Maël vom Lycée Henri Meck: C’était satisfaisant de nous voir avancer et beaucoup progresser dans la préparation de la pièce en si peu de temps, de plus ce qui m’a marqué, c’est la cohésion du groupe, elle était plus marquée que celle d’une classe.
Das Projekt wurde vom Förderverein Deutsch-Französischer Kultur in Kooperation mit den Schulen durchgeführt, gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk.
Film einer Schülerin des Kepler Gymnasiums: Clip Valjean (Anna Bäro)
Bericht des Lycée Henri Meck: Zeitschrift: Le P'tit Henri März 2024
Bericht des Kepler Gymnasiums: FS Französisch - Deutsch-französisches Theaterprojekt "Les Misérables" (2024)
Bericht in Nouveaux Horizons Newsletter 09/2024
- Link zur Veranstaltung(en): „VALJEAN - Les Misérables, Victor Hugo“
- Artikel von "Les Dernières Nouvelles d'Alsace"
- über: "Valjean"
- Februar 2024
- Link zum detaillierten RÜCKBLICK(en): Victor Hugo: Literatur- und Theaterprojekt in Molsheim / Elsass
- Link zur Veranstaltung(en): „VALJEAN - Les Misérables, Victor Hugo“