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Die Wahlen zur Nationalversammlung in Frankreich und die Landtagswahlen in Ostdeutschland sind ähnlich ausgefallen. Jeweils rund 30% der Stimmen gingen an rechtsextreme Parteien, wobei die deutsche AFD in der Ablehnung von Menschenrechten und Demokratie offener, brutaler auftritt als der Rassemblement National (RN). Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass Frankreich und Deutschland sehr verschieden sind und dass wir uns nur verstehen können, wenn wir die Unterschiede und deren Ursachen kennen. Jetzt gibt es also mal Gemeinsamkeiten – leider im Schlechten. Auf jeden Fall bedeuten sie, dass wir voneinander lernen können, um es besser zu machen.
In beiden Ländern denken Wissenschaftler, Schriftsteller und Journalisten intensiv darüber nach, warum sich so viele Menschen rechtsextremen Parteien zuwenden, und sie haben auch Antworten. Es geht um die mannigfaltigen Krisen unserer Zeit und wie Politik, Ökonomie und Medien darauf reagieren:
Können die Menschen über die notwendigen Maßnahmen mitentscheiden oder fühlen sie sich entmündigt? Wird ihnen die Freiheit gegeben, sich zu ermächtigen?
Nehmen Politiker und Medien ihre Pflicht ernst, über die Ursachen der Probleme aufzuklären, werden die Menschen als mündige, gleichberechtigte Staatsbürger, als citoyens, behandelt?
Und schließlich: Werden die Folgen der Krisen auf die Schwachen abgewälzt oder herrscht Solidarität, Brüderlichkeit bei ihrer Bewältigung?
Mit diesem Rundbrief möchten wir alle an den deutsch-französischen Beziehungen Interessierte herzlich zu unserem Herbstprogramm einladen.
September 2024
Ralf Kröner